Dieser Talk beleuchtet die Ursprünge, den aktuellen Stand und die möglichen zukünftigen Entwicklungen der Digitalspielforschung in Deutschland. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Forschungsfeld aus zunächst vereinzelten Initiativen heraus zu einem anerkannten akademischen Bereich entwickelt, der sowohl kulturwissenschaftliche als auch sozial- und medienwissenschaftliche Perspektiven integriert. Die Metapher von „zarter Orchidee und stolzer Eiche“ veranschaulicht dabei die Spannungen innerhalb der Disziplin: Auf der einen Seite steht die noch junge und fragile Natur eines Forschungsgebiets, das immer wieder um Legitimation und institutionelle Verankerung ringen muss. Auf der anderen Seite zeigt sich jedoch auch eine zunehmende Stabilität und Verwurzelung der Digitalspielforschung, sichtbar an etablierten Tagungen, Publikationen und interdisziplinären Kooperationen. Dieser Beitrag diskutiert zentrale Fragen: Welche Faktoren haben die Entwicklung der Digitalspielforschung in Deutschland geprägt? Wo stehen wir aktuell, sowohl in Bezug auf die wissenschaftliche Akzeptanz als auch auf die thematische Breite? Welche Herausforderungen und Potenziale zeichnen sich für die Zukunft ab? Ziel des Beitrags ist es, einen fundierten Überblick über die Dynamiken der deutschen Digitalspielforschung zu geben und Perspektiven für eine nachhaltige Verankerung und Weiterentwicklung des Fachs aufzuzeigen.

Rudolf Inderst, Gamer, Podcaster, Professor für Game Design